ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Heute: Zur Phänomenologie des Halloween Halloween - eigentlich All Hallow’s Eve - das ist die VorabendFeier von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Um welche Heiligen es geht, ist nicht ganz klar, es sind einfach alle. Die genaue Anzahl von Heiligen ist ohnehin nicht bekannt, sie liegt aber im vierstelligen Bereich. So viel weiß man. Schein-Heilige werden nicht mitgezählt. Ihre Zahl ist ebenfalls unbekannt, dürfte aber noch weitaus höher liegen und geht in die Millionen. Von ihrer zahlenmäßigen Bedeutung wäre es angemessen, Allerscheinheiligen zu begehen. Das konnte sich bislang jedoch noch nicht durchsetzen. In der Nacht zum Gedenktag für die echten Heiligen sind in den Innenstädten der Metropolen zahllose Kinder unterwegs, die sich mit ihren Müttern herumtreiben und in karnevaleske Kostüme gesteckt wurden. Die Farbe Schwarz herrscht vor, dazu trägt man putzige Spitzhüte und gruselige Skelettbemalungen. Kunstblut, Latexmasken und aufklebbare Wunden komplettieren das perfekte HalloweenKostüm. Schrauben im Kopf können die Kleinen ganz schmerzfrei mit Hilfe eines Haarreifs tragen. Ein schockierender Anblick sind auch Glatzenkappen mit blutigen Verletzungen, und schon ist der grausame Look perfekt. Ein marodes und verfaultes Gebiss schließlich steigert den furchterregenden Anblick ins Unermessliche. Und das Ganze gibt’s schon für € 18.95. ! Ob die Protagonisten des All Hallow Eve’s die Namen ihrer Heiligen kennen, erscheint ungewiss, es reicht aber völlig aus, die Adresse der Einzelhandelsgeschäfte zu kennen, die Spitzhüte und Skelettkostüme, Sensen und Totenköpfe anbieten. Auf den Straßen herrscht am Festtag ausgelassenes Treiben, selbst die Polizei ist vor Ort. Die Polizistinnen und Polizisten tragen ihre althergebrachten und würdevollen Gewänder, verzichten aber auf Streitäxte und anderes martialisches Gerät. Immerhin führen sie Schlagstöcke und die bewährte Walther P99 bei sich und tauchen Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47 die Gassen und den nächtlichen Himmel in schummeriges Blaulicht. Dazu lassen sie ihre Martinshörner erklingen. In der gespenstischen Stimmung dieser schaurigsten Nacht des Jahres spiegelt sich mittelalterliches Brauchtum wider, wie etwa das in der Oberlausitz heute noch ausgerichtete Flenntippln. Mit dem Flenntippln versuchen die Oberlausitzer - nicht wirklich erfolgreich - böse Geister zu vertreiben. Wie der Bautzener Bote mitteilt, ist die Spukerscheinung der „Blauen“ zwar stärkste politische Kraft zwischen Dittersbach und Hoyerswerda. doch das schauerliche Auftreten der lokalen Halloween-Kombattanten vermochte bislang nicht, ihre finstere Konkurrenz in die Schranken zu weisen. Darum hatten sich auch schon viele Jahrhunderte zuvor die Kelten bemüht, als sie am All Hallow’s Eve mit schauerlichen Verkleidungen irgendwelche Bösewichter zu vertreiben suchten. Doch wirklich erfolgreich waren erst die heiligen AmpelKoalitionäre von SPD und Grünen, denen es mit etwas Verspätung kurz nach Halloween gelang, die bösen Geister der sogenannten FreiDemokraten zu vertreiben. Ob das nun auch die Vereinigungen der Schein-Heiligen in ihre Grenzen verweist, wird sich erst zeigen. So betreiben in Wuppertal schon längst wieder einige Beelzebuben ihr satanisches Geschäft. Das lässt sich derzeit im tiefsten Westen der Stadt beobachten, wo an der Rottscheidter Strasse die Fläche eines gerade erst eingerichteten Spielplatzes um 1 m (!) abgesackt ist. Also, ihr örtlichen Halloween-Aktivisten, nehmt Eure Mütter bei der Hand, streift die Zombie-Perücken über, informiert die Kollegen von der Bullerei und vertreibt die unterirdischen Sandkasten-Dämonen zu den Klängen des „Würgers vom Tower“ (Bruno Spoerri) aus dem Fuchswinkel. DFB
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