OnlineItalien 11.2024

ITALIEN 9 SIBBES SERMON Kifferhumor Wat zu kichern: Die meisten Cannabis-Clubs werden im Kohlenpot gegründet. Missgunst unter Gruftis Das Grab ist immer grüner auf der anderen Seite. Reparaturbedürftig Es macht nicht nur finanziell schon einen Unterschied, ob man sich mit dem Anliegen „Der Schlauch tropft immer noch“ an einen Servicemitarbeiter im Gartencenter wendet – oder an seinen Urologen. Missverständnis (Praxisbeispiel) „Guten Tag, wie geht es Ihnen?“ „Ach, man lebt so von der Hand in den Mund.“ „Oh, sind Sie zur Zeit arbeitslos?“ „Nein, Zahnarzt!“ Der klägliche Rest in peace Ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass mir Schreibwicht nach meinem Ableben eine eigene Feuilletonseite zuteil wird. Aber für eine Erwähnung unter „Verschiedenes“ dürfte es reichen. Schöngeistige... Menschen rümpfen die Nase über die bei den hoi polloi oft anzutreffende Gewohnheit, die Einrichtung des Wohnzimmers nach dem heutzutage meist an einer Wand angebrachten Fernseher auszurichten. Wobei sowohl schöngeistige Menschen als auch Fernseher, ja selbst das Wohnzimmer als Kraftzentrum bürgerlicher Wohnkultur im Rückzug begriffen sind. Umgekehrt jedoch findet sich in den Kreisen jener, die über die Mittel verfügen, sich den Wohnraum nach ihren Bedürfnissen gestalten zu lassen und nicht versuchen müssen, sich bei begrenzten Mitteln in vorgefertigte Normkästen pressen zu lassen, die Tendenz, die Küche zum geistigen wie räumlichen Zentrum der Wohnung zu machen; prachtvolle Fluchten, bei denen der sechsflammige Herd und das Regal mit der Le-Creuset-Sammlung übergangslos in den Essbereich und den Raucherbalkon überleiten - Indoorraucher finden sich heute zumeist nur noch unter den Bewohnern zugemüllter Einzimmerwohnungen, deren Boden unter Lagen von pilzüberwucherten Raviolidosen und Würstchengläsern der Sicht entzogen ist. (Heißt es. Von wegen.) Ob nun das Essen oder der Fernsehkonsum eher auf die Nähe zu einem tierhaften Leben hinweist? Ich maße mir kein Urteil an, schlage jedoch vor, das ernährungszentrierte Wohnen zur letzten Konsequenz zu treiben und auch die Sanitärräume, türlos, in die Großraumplanung einzubeziehen. Mitsamt eines Minikühlschranks in Griffweite, auf dass man die Zeit nicht ungenutzt, sondern bei einem kleinen Zwischengang verbringt. Man könnte darin auch die Feuchttücher kühlen, gerade in der warmen Jahreszeit ist das eine dankbar angenommene Erfrischung. Und den Hygieneeimer von Alessi ruhig etwas größer kaufen, dann kann man die Sitzzeit nutzen, um Rambutan zu schälen. Ein Haus mit solchen Einblicken braucht dann wahrlich keinen Fernseher mehr. Martin Knepper ari hauck & bauer

RkJQdWJsaXNoZXIy NDk1NjA=