ITALIEN 1 NOTNR. 454/2506/42. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG I T A L I E N www.italien-wuppertal.de/online/n/06025/
2 ITALIEN Rücksicht: ITALIEN-Titel 118/11 94
ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße HARRY VOM HOMBÜCHEL DIE 3 VON DER TANKSTELLE Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! ICH BIN AUGUSTINER ICH BIN FRANZISKANER ICH BIN KROMBACHER
4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg Degenkolb-Degerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, non non triptychon, Valentin Witt (Erfinder von 4 Mio. Witzen), Rudi Hurzlmeier, Stefan Gärtner, Jörg Isringhaus Titel: Michael R. Ludwig Layout: Glatten Hanf, Ibo Profen Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 15.000 Stck. Mindestens haltbar: bis 7/8/25 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Jetzt haben wir einen neuen Papst und einen neuen Bundeskanzler. Beide sind 1955 geboren, werden also bald 70 Jahre alt sein. Papst Leo XIV. ist zwei Monate älter als Friedrich Merz, und wurde als Robert Francis Prevsot in Chicago, Illinois,Vereinigte Staaten geboren. Er ist Jungfrau, genau wie ich, Merz dagegen ist Skorpion, passt ganz gut: selbstbewusst, ehrgeizig, direkt, ernsthaft und manchmal brutal ehrlich wie so richtige Arschgeigen nun oft sind. Merz macht aus seiner Vergangenheit gerne ein Geheimnis, obwohl jeder weiß, besonders in Brilon und Umgebung oder wo auch immer er zur Welt kam, dass er schon als Halbwüchsiger ein Heiopei erster Güte war. Skorpione vergessen nie, wenn man sie verletzt hat und können ewig einen Groll gegen jemanden hegen, manchmal stechen sie auch zu. Naja, muss jeder selbst wissen, wie und wo und wie oft er sich unbeliebt macht oder furchtbar grausam handelt. Obwohl der neue Papst Amerikaner ist, hege ich zunächst kein Misstrauen gegen ihn. Wenn er dass Zölibat abschafft, juckt mich das genau so wenig, wie die meisten wahrscheinlich, die hier neugierig mitlesen. Ob so ein Kardinal plötzlich heiraten will, Steuerklasse ändern und seine Kinder in die Tagesstätte „Dreckspatzen“ und später mit dem fetten SUV in die Grundschule bringen möchte, kann ich mir nicht vorstellen, Sie etwa? Jedenfalls kommt der Begriff “Zölibat“ nicht von Zölle, aber Zölle auf Seligsprechungen könnte der Papst schon erheben. Viele Gläubige, das hört man öfters, würden sehr viel Hoffnung in oder auf den neuen Papst setzen - man kann wohl „auf“ oder „in“ schreiben, ich schreibe einfach beides - Was erhofft man sich von ihm? Mit dieser Frage entlasse ich Sie alle in den wunderbaren Monat Juni. Ach ja, ich hätte lieber Pierbattista Kardinal Pizzaballa an der Spitze des Vatikans gesehen: Papst Salami I. Ich segne Sie alle! Herzlichst Uwe Becker (Messweinhändler) ACHTUNG! DEMOKRATISCHE MITTE! Friedrich-Engels-Allee 185 • 42285Wuppertal-Unterbarmen geöffnet: Mo.-Sa. 17-23 Uhr • So. Ruhetag • Küche schließt um 22.30 Uhr Auer Schule Ein Familienunternehmen! Täglich geöffnet von 17-23 Uhr (Sonntags Ruhetag)
ITALIEN 5 DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Ich finde die kommende Bundesregierung hervorragend, lauter kompetente Leute. Und der Beste von ihnen wird Kanzler. Jetzt heißt es einfach: Zurücklehnen und das Regiertwerden von Profis genießen. IM. . . •••Nachmittagstraum endlos im Wartezimmer eines Arztes gesessen. Als ich endlich dran kommen sollte, bin ich aufgewacht. Ich hab immer so‘n Glück. Martin Knepper EIGENTLICH WILL MAN... •••als NRWler dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz ein kräftiges „Geh doch zuhause, du alte Scheiße“ hinschmettern, nur wäre er dann eben wieder hier (Brilon), aber vielleicht müssen wir bereit sein, dieses Los zu akzeptieren, um Schaden von anderen abzuwenden? Benjamin Weissinger ELON MUSK ELON MUSK hat voll die Schramme, Aber schenkt uns Anagramme. Eins und zwei, da sind sie schon: ONKEL MUS und MUSE KLON. Onkel Klon: Was träfe besser Diesen irren Musenfresser? Drei und vier, die heißen froh OMEN ULKS und MENUS KLO, Hm, ein bisschen unverständlich. Nummer fünf erlöst uns endlich: Bald schon hauen voller Mumm Ihn die lieben ONKELS UM! Thomas Gsella ari
6 ITALIEN Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Kaffee Kuchen Sonnenschein WIKIPEDIA HAT... •••sich inzwischen zu einem richtigen kleinen Lexikon gemausert. Trotzdem frage ich mich, ob es nicht verfrüht von jenen war, die „Meyer‘s Conversationslexikon“, den „Brockhaus in 4 Bd.“ o. Ä. im offenen Bücherschrank entsorgt haben. Wenn es nun auch bei uns einen Stromausfall gibt und man muss wissen, wie man Feuer macht, oder möchte einfach interessehalber schnell nachschlagen, wie eine Wasserstoffbombe funktioniert oder welche Hüte in den 1820ern getragen wurden, sitzt man ganz schön blöd da! Valentin Witt ALS. . . •••am letzten Sonntag im April in der Tagesschau von Lady Gagas Gratis-Konzert an der Copacabana vor zwei Millionen begeisterten Menschen berichtet wurde, musste ich an meine Gratis-Lesung in der Volkshochschule vor gut 30 Menschen denken. Mein Publikum war auf sene Weise nicht weniger verzückt, obgleich es im Schnitt schon etwas älter als die Fans von Lady Gaga in Rio de Janeiro war. Meine Lesung fand zwar nicht direkt am Meer statt, aber fußläufig zur Wupper, da ist, mit ein wenig Phantasie, eine gewisse Parallelität der Ereignisse durchaus erkennbar. Uwe Becker DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Ode an den neuen Kulturstaatsminister Weimar und Weimer das ist wie Füllhorn und Eimer wie Klassik und Krampf wie Trüffelpüree und Kartoffelstampf „Wi e . . . ...oft hast du den Reis gewaschen?“ „Drei Mal. Ich wollte ihn dann jetzt kochen“ „Bitte wasche ihn noch 2-3x, ja? Ich weiß, wir sind hier zu Gast, aber das wär Felix und mir schon wichtig“. Benjamin Weissinger isi
ITALIEN 7 Über kurz oder lang Trotz zwei morgendlichen Aufwach-Kippen noch leicht verschlafen blättert Mann in den Tageszeitungen. Und stutzt! Was steht da: „Drastische Unterschiede im Wachstum von Männern und Frauen“. Und so oder ähnlich steht es überall. Auf durchschnittlich 180 Zentimeter bringt es der deutsche Mann demnach aktuell, während bei der Frau bei 166 Schluss ist. Im internationalen Längen-Ranking liegt Deutschland damit auf Platz 19. Wie jetzt? Höhenunterschiede zwischen Männlein und Weiblein sind doch nix Neues, gab´s doch schon immer. Die drei Häuser entfernt wohnende Britte S. zum Beispiel schafft es nur knapp über eine Durchschnittshöhe aus der Zeit um 750 v. Chr. Die schöne Nachbarin reicht dem Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, der Messlatte für alles und jeden, immerhin schon bis zur Schulter. Und Jutta B. ist rund einen halben Kopf kleiner als er. Blicken die Mädchen deshalb jedoch zu ihm auf wie es sich gehören würde? Denkste, bestenfalls strahlen sie ihn gelegentlich mal kurz an. Susanne („Suse“) N. hingegen hat seine Augenhöhe, ebenso wie Paula J. oder Chantal D., aber auch sie strahlen allenfalls mal. Und anders herum gibt’s ja durchaus auch so einige Kerle, die zu ihren Mädels hochschauen müssen. Man denke hier nur einmal an Schneewittchen und die sieben Zwerge. In der Jetztzeit unterläuft Herbert M. das aktuelle wissenschaftliche Größenraster recht locker, wo hingegen seine Frau Bettina („Betty“) A.-M., ihres munter überspringt. Rumpelstilzt Herbert deshalb herum? Nö! Um der Sache auf den Grund zu gehen, sind somit weitere, sinnentleerte Forschungen nötig. Das Glasbierfachgeschäft ist aufgrund seiner unzureichenden Geschlechterverteilung eher ungeeignet. Allenfalls ist hier die immer sehnsüchtig einem ITALIEN-Auftritt entgegen fiebernde Heike M. zu nennen, die das weibliche Gardemaß der 2000er Jahre von 165 cm nicht nur spielend schafft, sondern bereits an jenes der Jungs heranreicht. Doch wie Zufall und Kalender es nun mal so wollen, ist ja gerade der erste Mai. Und da wird das einst verruchte Kreuzberg nicht nur zu einem Rollkoffer-Epizentrum, sondern gleich um die Ecke findet auch noch eine größere, traditionelle Demonstration statt. Also doch ab ins Glasbierfachgeschäft und drastische Studien betrieben. Dort, trotz strahlendem Sonnenschein und entsprechender Gästebefüllung, sogar einen guten Beobachtungsplatz und auch ein schnelles Helles erwischt, kann es somit losgehen. Und da kommen sie auch schon, die Menschenmengen. Von minderjährigen Horden bis zu Rentnertrupps ist alles dabei. Na, wenn das nicht repräsentativ ist. Und siehe da, die Wissenschaftler und -innen (über deren Größenverhältnisse seltsamerweise übrigens nichts bekannt ist) haben recht. Lässt man das Körpergewicht einmal weg, so besteht der überwiegende Teil tatsächlich aus Paaren in unterschiedlichen Höhen. Es sieht also gut aus für den Basketballnachwuchs beiderlei Geschlechts. Zumeist sind es zwar die Jungs, die den besseren Überblick haben, doch es gibt auch hinreichende Beispiele, wo sie dringend einige Wachstumsbeschleuniger nötig hätten, um sich nicht immer den Hals zu verrenken, wenn sie ihre Mädels anstaunen. Aber auch lange Rücken haben so ihre Nachteile wie beispielsweise gerne Rückenschmerzen. Aua! Da geht’s schon wieder los. til mette
8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! 1. SO Taras Schewtschenko Im Namen der Freiheit • O r t/20 Uhr Kinderdisco von 6-10 Jahren • LCB/14-16 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr Rauschen Vernissage • Kattwinkelsche Fabrik/19 Uhr 2. MO Lisa Feller Schön für dich • die börse/20 Uhr 4. MI Jan Philipp Zymny & Jan Schmidt JanJan 3000 • die börse/20 Uhr 5. DO Jakob Schmidt-Russnak Kunst gegen Bares Wuppertal • Färberei/19.30 Uhr Susan Kent Cassidy Tunes • Bürgerbahnhof/20 Uhr 6. FR Singleparty ab 16 Jahren in Begleitung • Färberei/18 Uhr 7. SA Rock Movement Konzert • Allee Stübchen/20 Uhr Scott Fields Ensemble Pekar • O r t/20 Uhr 8. SO Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 10. DI Adriana Nano & Leonardo Marconi traditionelle und zeitgenössische Tangos • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 11. MI Spiel Mit ! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 26. DO In der Warteschleife Theatergruppe Bamboo • die börse/19.30 Uhr Knoten Performance- und Kunstprojekt • LCB/17 Uhr 27. FR The Summer of Love and War Hommage an die 60er und 70er Jahre • die börse/19.30 Uhr Abserviert Krimikomödie • LCB/10 Uhr Peter Nonn Blues Band American Roots Music • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 28. SA BABIK-Q Summer • Loch/20 Uhr 29. SO Kantorei Barmen-Gemarke Romantische Chor- und Orgelmusik • Immanuelskirche/18 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr ParkCafé am Uellenberg Kaffee trinken, spielen und austauschen • die börse/15 Uhr TERMINABGABE FÜR JULAUG 2025: SAMSTAG, 14.6.25 (HURTIG) DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2506 12. DO Klaus der Geiger Trio Erde wir sind Deine Kinder • Loch/20 Uhr Slam Börse Poetry Slam • die börse/19.30 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr 13. FR Katrin Bauerfeind Time of my Life • die börse/20 Uhr Kammerkonzert Verabschiedung von Prof. Werner Dickel • Immanuelskirche/19.30 Uhr Orientalischer Tanz und Lebensfreude mit Gruppen und Solistinnen • Färberei/19.30 Uhr Matthias Reuter Matthias Reuter ist höchstwahrscheinlich echt • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Crossing Strings • Bürgerbahnhof/20 Uhr 14. SA Daniel Schwarz Salsa Caribeña-Party • Färberei/19 Uhr Wackeltreff 2.0 Party für alle • die börse/20 Uhr 15. SO The New Solarism + MA.RA Konzert • Loch/20 Uhr Singen statt Hetze und Hass Probe • die börse/11 Uhr Salsa in der City Umsonst & draußen • LCB/15 Uhr Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkelsche Fabrik/11 Uhr 17. DI Senioren-Spielenachmittag • Bürgerbahnhof/15 Uhr Zaubersalon mit Peter Vohralik & Stan Dart • die börse/19.30 Uhr 18. MI Mickeys Überraschung Jam Konzert • Allee Stübchen/20 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt DemokratieWerkstatt • die börse/17 Uhr Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte Eisenbahnen am Bodensee • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr 19. DO Milonga • die börse/20 Uhr 20. FR Daniel Schwarz Salsa Caribeña-Party • Färberei/19 Uhr 21. SA Tina Hermann, Arian Stettler & Miku Konuma Chanson, Texte & Musik • Färberei/19.30 Uhr 22. SO Ewige Freude Chorkonzert • Immanuelskirche/18 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr DJ QuBa Bachata Social • Färberei/17 Uhr 23. MO Salsa in der City Umsonst & draußen • LCB/15 Uhr 24. DI Zirkuslänge musikalisches Abenteuer • LCB/18 Uhr Richie Ros Acoustic Folk • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr 25. MI Geysir Quartett Konzert • Loch/20 Uhr Großes Knabenchorkonzert Dresdner Kreuzchor & Wuppertaler Kurrende • Immanuelskirche/19 Uhr 36 und 6 Katzen Musiktheater • LCB/17 Uhr PROST NUN...
ITALIEN 9 Ab sofort gibt’s für ein 50 € ITALIEN-Förder-Abo eine Prämie! Ein Jahr ITALIEN plus „Wo ist mein Kopf?“ von Elias Hauck. ITALIEN-ABO: 25 Euro / 50 Euro (Buchprämie) Super- Förder-Abo 100 Euro und mehr (Buchprämie + Überraschung) IBAN DE 46 3305 0000 0000 9048 47 - Adresse nicht vergessen! What Goes Up Must Come Down: New York City vor dem Abstieg? Historiker werden dafür geschätzt, im Chaos Muster zu erkennen. Archäologen legen Trümmer versunkener Kulturen frei, Ton, Steine und Scherben gewissermaßen. Der Laie fragt sich, warum ist das nur kaputt gegangen, und der Historiker erklärt. Historiker wie der Franzose Fernand Braudel, dessen Interesse sich in den 1970er Jahren von den großen Männern wie Napoleon ab- und den kleinen Dingen wie der Kartoffel zuwandte. Ja, Napoleon war in Wirklichkeit klein, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt laut Braudel ist: Mit dem Import der Kartoffelpflanze aus der Neuen Welt bekamen die Menschen in Europa eine bessere Nahrungsgrundlage und mehr Zeit, sich über ihre Herrscher zu beschweren. Ohne Kartoffel keine französische Revolution und ohne Revolution kein Napoleon. Na ja, könnte man einwenden, die Revolution drei Jahre zuvor in Amerika hat doch sicherlich auch eine Rolle gespielt. Sonst hätten doch die Franzosen den Amerikanern nicht aus Dankbarkeit und zum 100. Jahrestag der amerikanischen Revolution eine Statue of Liberty geschenkt. Lady Liberty ist eigentlich noch ganz gut in Schuss, was angesichts der Regierung Trump II nicht so selbstverständlich ist. Sie muss bis mindestens zum 4. Juli 2026 durchhalten. Dann nämlich feiern die Amis der, die oder das United States Semiquincentennial, alias Bisesquicentennial, alias Sestercentennial, alias America250, alias Quarter Millennium. Die vielen verschiedenen Namen für den 250. Geburtstag der Declaration of Independence sind in der Stadt allerdings nicht der Grund für ein mulmiges Gefühl, ob die gewünschte Menge Lametta im kommenden Jahr noch vorhanden sein wird. Es ist auch nicht Trump. Der Grund ist ein Blick über die Schulter von Braudel in die Geschichten von Aufstieg und Bedeutungsverlust ehemals großer Städte wie Rom, Venedig, Amsterdam oder London. In einer zuletzt gemeinsam von Columbia University und New York University aus Anlass des 123. Geburtstags von Braudel veranstalteten Tagung schauten Historiker auf die Kräfte, die eine Stadt zum jeweils wirtschaftlichen Zentrum der Welt machten. Eine solche Stadt wurde Produktions- und/oder Handelszentrum, baute riesige Überschüsse auf, die dann an anderen Orten investiert wurden. Damit stießen die Städte ihren eigenen Niedergang an, denn der Handel zog weiter und hinterließ im besten Fall ein Finanzzentrum. Braudels Paradebeispiel ist das Amsterdam des 17. und 18. Jahrhunderts, von dem seinerzeit mit der gleichen Begeisterung berichtet wurde, wie man es von New York gewohnt ist. Es heißt, der junge Zar von Russland sei von Amsterdam so beeindruckt gewesen, dass er St. Petersburg nach diesem Vorbild habe bauen lassen. Amsterdam wohlgemerkt, nicht New Amsterdam, das damals nur eine Ansammlung kleiner Hütten war, deren Bewohner sich hinter einer Holzpalisade vor den LenapeIndianern verschanzten. Aus New Amsterdam wurde New York, aus den Bewohnern der Hütten wurden reiche Kaufleute und Bankiers und am Ort der Holzpalisade steht mittlerweile mit der New York Stock Exchange ein Umschlagplatz für Wertpapiere, der alles bisher Dagewesene locker in den Schatten stellt. Manchmal knirscht es ein wenig im Gebälk, es kommen und gehen Krisen. Aber irgendwann, so das derzeit zunehmend mulmige Gefühl, kommt eine Krise, die dann nicht mehr geht. Bitte nicht übermorgen, schon gar nicht morgen. Fin de siècle ist ja als Folklore ganz nett und so ein breiter Wiener Pessimismus passt gut zum Morgenkaffee, aber können wir das laut Braudel Unvermeidliche nicht noch ein wenig aufschieben? Die Zunft der Historiker ist sich hinsichtlich der Unvermeidlichkeit des Abstiegs von New York einig, denn nichts hält ewig bzw. what goes up must come down. Was aber nicht klar erkennbar sei: Schon vor der kommenden Fußball-WM wird der Fall ein Fall ins Nichts sein, wird New York noch eine Stadt bleiben? Schließlich sind auch Amsterdam und London Städte geblieben und selbst Rom hat mehr als nur Trümmerreste für Archäologen zu bieten. Oder dürfen wir dem MAGA-Kampfgeschrei glauben, wonach uns das Allerbeste noch bevorstehe? Man darf gespannt sein. 978-3-95593-145-2 wolke-verlag.de
10 ITALIEN EIN KIND... •••mit Chamäleonkopf läuft zur Bushaltestelle, es ist sein erster Schultag. Da ruft sein Vater ihm hinterher: „Eduoard, du hast deine Fliegen vergessen“. Schnell rennt er zurück und schnappt sich den Beutel mit Fliegen. Im Schulbus wird das Kind gehänselt, wodurch sich mehrmals die Farbe seines Kopfes ändert. Jemand entdeckt den Beutel neben ihm und reißt ihn auf. Lauter Fliegen, Mücken und Wespen strömen heraus und die anderen Kinder kreischen. Augenrollend beginnt Edouard, sich die Fliegen mit seiner langen Zunge zu schnappen, da schnellt plötzlich noch eine zweite Zunge hinter einem der Sitze ganz vorne in die Höhe. Langsam geht Edouard hinzu, und dort sitzt ein Kind mit Froschkopf. Beide schauen sich schüchtern an, dann grinsen sie und müssen lachen vor Freude. Der Bus hält an, die Türen öffnen sich und alle haben insektenfrei. Benjamin Weissinger LETZTENS... •••hat „American Beauty“-Regisseur Sam Mendes angekündigt, dass er vier Spielfilme über die Beatles drehen will. Es ist noch nicht entschieden, ob die Filme gleichzeitig in die Kinos kommen oder nacheinander. Möglich, dass zunächst der von John oder Paul gezeigt wird, danach der über Georg und zum Schluss der aus der Sicht von Ringo. Bezüglich dieser Meldung aus der Kinobranche hatte ich direkt einen Tagtraum, in dem gab der Wuppertaler Regisseur Tom Tykwer auf einer Pressekonferenz bekannt, dass er rund 1500 Filme über die Fischer-Chöre drehen will. Uwe Becker BE IM. . . •••täglichen Vorbeigang am öffentlichen Bücherschrank befriedigt gesehen, dass alle von mir eingestellten Titel entnommen wurden, während der übliche Klumpatsch der Bestsellerlisten, Erbauungsschriften, überalterten Sachbücher etc. nach wie vor dort vor sich hingammelt. „Mein Ausschuss ist besser als eure Nachlässe.“ Martin Knepper renke brandt
ITALIEN 11 SOLLTE . . . •••es auf meiner Beisetzung eine offene Aufbahrung geben, wird es diese makaberen und unanständigen Selfies, wie bei Papst Franziskus, nicht geben. Alle Mobiltelefone und Tablets ließe ich, testamentarisch und notariell verfügt, vom Küster in einem Sensenmann-Kostüm einsammeln. Auch Drohnen, die hoch oben unter der Kirchendecke startbereit schweben, um spektakuläre Aufnahmen meines einbalsamierten Leichnams zu liefern, würden vom Sicherheitsdienst konsequent mittels Kampfdrohnen oder Armbrüsten abgeschossen. Horst Scharwick MEHRERE... •••der ältlichen Ladies an Bord unseres All-Inclusive-Liners leben auf einer brisanten Diät aus Schmerztabletten und geeistem Weißwein. Was zur Folge hat, dass die späteren Abendveranstaltungen eine zunächst dramatisch aufgeräumte, dann jedoch schlagartig dezimierte Damengesellschaft vorfinden. Und am nächsten Morgen, in den kostbaren Stunden zwischen 6 und 8, hat man in der sonst so gesprächsfrohen Raucherecke auf dem Pooldeck weitgehend seine Ruhe, so lange jedenfalls, bis bei den trinkfrohen Hüftgelenkspatientinnen, mit Rühmkorf zu sprechen, „der Kopf durch die Tabletten bricht“. Martin Knepper samy uwe becker
12 ITALIEN Icshchwör: FAKE-NEWS OF THE MONTH Saskia Eskens gründet eine neue Partei: Bündnis Saskia Eskens (BSE) Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de Sa. 31.5. Mickey‘S Monkey Party Sa. 7.6. Rock Movement Mi. 18.6. Mickey’s Überraschung Jam Einlass 19.00 Konzert 20.30 Fr.-Engels-Allee182 42285 Wuppertal 0202 8973241 www.allee-stuebchen.de RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzelmeier WENN. . . •••man in China ausdrücken möchte, dass eine Meldung oder eine Erzählung besonders unwichtig oder überflüssig ist, sagt man auch gern: „Jajaja... Und in Deutschland fliegt ein Beutel festkochender Kartoffeln auf einem Ghettoblaster um einen Neubaublock...“ Michael R.Ludwig. DRAUSSEN... •••schräg gegenüber weint das Nachbarskind, wie eigentlich täglich in den letzten Jahren, sein Trotzweinen. Und mir fällt auf, dass das Weinen kleiner Kinder sich vom ersten Schrei bis zum Kindergartenalter deutlich verändert, parallel zum Geruch ihres Stuhlgangs, der vom Kindspech bis zur bei- und vollkostgesättigten Ausscheidung an Geruch zunimmt. Martin Knepper E INE . . . •••Frau reist allein mit einem Joghurt durch Deutschland. Das ist nichts besonderes und fällt keinem der anderen Reisenden weiter auf. Die Frau hat sich einen Joghurt eingepackt... Life goes on... Allerdings hat sie nicht vor, den Joghurt zu essen. Niemals. Er ist ihr Begleiter. Ok, weiß man das, denkt man natürlich: „Haha... diese Irre... ein Joghurt als Begleiter... Jetzt ist Deutschland endgültig am Ende...“ Oder irgend so was in der Art. Aber der Frau ist es egal. Sie hat sich mit ihrer Einsamkeit, in der nur noch ein Joghurt Platz hat, abgefunden. Die großen und kleinen Enttäuschungen mit ihren Partnern und vor allem deren ödes Gequatsche, auch das Gerede ihrer Freunde vermisst sie überhaupt nicht. Sie genießt die stummen Bahnreisen mit dem Joghurt zu irgend einer kleinen Pension in der deutschen Provinz, wo sie sich es beide dann gemütlich machen. Keiner der beiden redet während der Fahrt, sie schauen nur aus dem Fenster. Nur beim Umsteigen, wenn die Frau sich auf eine Bank setzt und eine Zigarette anzündet, sagt der Joghurt manchmal: „Na Liesel, jetzt erst mal gemütlich eine durchziehen, was?!“ Dann muss die Frau auch schon mal lachen... Na Liesel, jetzt erst mal gemütlich eine durchziehen, was?! Dass ein Joghurt sowas sagt... schon komisch. Michael R.Ludwig
ITALIEN 13 rattelschneck BEST OF ERNST KAHL „EIN HURENBOCK“ Gnadenbringende Zeit Von Eugen Egner Beim letzten Mal habe ich in der Eile ganz vergessen zu berichten, was ich anlässlich meines abendlichen Auftritts im Haus der Hofschauspielerin Elger-Halborg erlebt habe. Bevor ich es wieder und dann wahrscheinlich endgültig vergesse, will ich den günstigen Umstand, dass ich mich soeben daran erinnere, nutzen und das Versäumte hier nachholen. Während der technischen Vorbereitungen zu meiner Darbietung, als auf der gesamten Handlungsebene ein emsiges Herumtragen und Anschließen von Gerät herrschte, nahm die Hausherrin mich diskret beiseite und sagte: „Kommen Sie bitte mit, ich möchte Sie mit jemandem bekannt machen.“ Ich hatte in diesem Augenblick eigentlich mehr als genug zu tun, wollte Frau Elger-Halborg aber nicht enttäuschen. Also ließ ich alles fallen und folgte ihr neugierig aus dem Saal. Sie geleitete mich zu einer neblig-halbdunklen Zimmerecke, irgendwo zwischen den Räumen des Hauses und zweifellos außerhalb der offiziellen Zeit gelegen. Mir kam dabei der Begriff „die Rückseite des Mondes“ in den Sinn, obwohl äußerlich nichts an den Mond erinnerte. In einer trüb beleuchteten Ecke standen ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Hinter dem Tisch saß, mit dem Rücken zur Wand, ein hagerer, ernst aussehender Mann. Er mochte dreißig bis vierzig Jahre alt sein, eine exaktere Schätzung war mir nicht möglich. „Ich möchte Ihnen Ewald Bruno Grundlember vorstellen“, hörte ich Frau Elger-Halborg sagen, „er wird Medizin studieren und in zwanzig Jahren Ihr Arzt sein.“ Für einen Moment war mir, als „erinnerte“ ich mich daran, dass es tatsächlich so sein werde, schüttelte den Gedanken jedoch schnell ab wie etwas, das sich bei Übermüdung ungewollt von selbst denkt. Grundlember begrüßte mich mit „Gnadenbringende Zeit!“. Schlicht „Guten Abend“ erwidernd, setzte ich mich auf den freien Stuhl ihm gegenüber. Jetzt, da ich dies berichte, bin ich mir nicht mehr sicher, ob wirklich ein Tisch zwischen uns stand. Was ich hingegen ganz genau weiß, ist, dass mir kein einziges Wort, das wir dann möglicherweise gesprochen haben, im Gedächtnis geblieben ist. Unsere Konversation, falls überhaupt eine stattgefunden haben sollte, muss unterbrochen worden sein, weil nach mir gerufen wurde. Ich war als Attraktion des Abends engagiert worden, um vor den Augen aller mit einem großen Messer zwei Scheiben von einem Brotlaib abzuschneiden. Die Hausherrin kündigte mich dem exklusiven, aus geladenen Gästen bestehenden Publikum an. Sie begann feierlich mit den Worten „Gnadenbringende Zeit“. Alles Folgende verstand ich nicht, denn sie sprach mit der Lippe auf der Zunge durch einen Schlauch aus dem Maschinenraum. Aufs Geratewohl begann ich meine Darbietung. Ein paar Stunden später saß ich wieder in meinem Luftschiff und betrachtete die beiden Brotschnitten, die mir als Andenken überlassen worden waren. Ich konnte es einfach nicht fassen.
14 ITALIEN non non triptychon Foto: Uwe Becker FEEL FREE FEEL SAXEXOXO GEGEN DEN TERROR DER EIERBECHERINDUSTRIE ••• Die Eierbecherindustrie galt gemeinhin, bis dato, als harmlos und dem Gemeinwesen eher zuträglich. Geschissen, Kacke, Dünnpfiff! Die Eierbecherindustrie im Spätkapitalismus (der Begriff „Spätkapitalismus“ bezieht sich auf eine Phase in der wirtschaftlichen Entwicklung, die sich durch spezifische Merkmale des globalen Wirtschaftssystems auszeichnet. Diese Phase wird oft als fortgeschrittene Stufe des Kapitalismus betrachtet, die sich nach der Ära des klassischen Kapitalismus entwickelt hat...) FUCK das musste mal gesagt werden. Schäcker
ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Heute: Zur Phänomeno- logie des Sauerkrauts ist die beziehungsstiftende Wirkung des Sauerkrauts keineswegs in Zweifel zu ziehen, Liebe geht durch den Magen. Auch das Sauerkraut geht durch den Magen, entfaltet dann im Dünndarm durch den hohen Gehalt an Vitamin C und Milchsäurebakterien einen förderlichen Effekt auf das Immunsystem und regt im weiteren Verlauf die Aktivitäten des Dickdarms an. Doch da offenbart der globale Gesundheits-Hit durchaus einen kritischen Aspekt. So geißelt das Sinnbild der „Furzwolle“ die zweifelhafte Tendenz des Sauerkrauts, Flatulenzen hervorzurufen. “Wer Wind will, muss Sauerkraut fressen“ wusste schon der gescheiterte Kanzlerkandidat und Träger des KarlValentin-Ordens F. J. Strauss (1915-1988). Auch im umfangreichen Werk S. Freuds dürften sich Gedanken dazu finden, wenngleich diese eher implizit in den Gedanken zu den Verdauungsvorgängen formuliert worden sein dürften. Andererseits, sauer macht ja auch lustig, was sich der amerikanische Schlagersänger Gus Backus zu Herzen nahm, als er 1961 eine Hymne auf das Sauerkraut verfasste. Die wurde dann mehr als 40 Jahre später von den Toten Hosen (sic) gecovert. Die Hosen werden gewusst haben, warum. Wir sehen, Sauerkraut ist ein kultureller Topos ersten Ranges - den Organisatoren des Internationalen SauerkrautKongress‘ in Vietze/Landkreis Lüchow-Dannenberg war dies auch hoch bewusst. Das Sauerkraut-Requiem des sorbischen Mundartdichters W.B.F. Schneiders und die Old Merry Tale Jazzband („Ich ess‘ für mein Leben gern Klops mit Sauerkraut…“) seien hier nur am Rande erwähnt. Kulturbanausen vom Schlage eines H. Kohl, D. Trump und G. Schröder ließen Sauerkraut allerdings links liegen und delektierten sich an Scheußlichkeiten wie Saumagen, Pizza und Currywurst. Ganz anders die Einwohner von Wiesenthal, gelegen zwischen Eiterfeld und Brotterode-Trusetal im thüringischen Wartburgkreis: in ihren Erzählungen vom legendären Sauerkrauthobel lobpreisen sie die Lokalgeschichte der Rhön und ihrer lukullischen Kreationen. Doch selbstverständlich gibt’s auch in Wuppertal feinsten Suuren Kappes: gehen Sie doch einfach zu Polski Smak in der Calvinstr. 22, 42103 Wuppertal und fragen Frau Sylwia Izabela Grabowska nach Kapusta Kizsona. Sauelklaut! Wie die KoreanerInnen sagen. Sauerkraut, das ist ein saures Kraut. Als solches besteht es aus kleingeschnittenem Kohl - Weiß, China oder Spitz - welcher einem Gärungsprozess ausgesetzt wird. Das hat die Bildung saurer Stoffwechselprodukte zur Folge und eine ebensolche Geschmacksnote. Sauerkraut hat eine weißlich-gelbliche Färbung und eine bissfeste Textur. Je nach Zubereitungsart finden sich Lorbeerblätter, verschiedene Gewürze und kleine schwarze Beeren darin, „Wacholderbeeren“. Auch wenn die Deutschen wegen ihrer Vorliebe für das saure Kraut „Krauts“ genannt werden, muss betont werden, dass das vergorene Kraut tatsächlich ein global food ist, weit verbreitet zwischen Lateinamerika und Korea, universell, vielgestaltig und multikulturell. Entsprechend geschmacklicher Vorlieben kann die Erscheinungsform stark variieren und etwa durch das Hinzufügen von Chilis und Paprika eine rote Färbung und einen scharfen Geschmack erhalten. Indes wird das scharfe und rote Sauerkraut in Korea nicht Sauerkraut genannt, sondern Kim-chi. Ob die Witwe Bolte als urdeutsche Sauerkraut-Userin von dieser Variante überzeugt gewesen wäre, sei dahingestellt. Auch sie labelte ihr Leibgericht mitnichten Sauerkraut, sondern Sauerkohl. Bekanntlich holte sie diesen, „für den sie ganz besonders schwärmt(e), wenn er wieder aufgewärmt“, portionsweise aus dem Keller. In der vom deutschen Humoristen H. Ehrhardt erzählten Chronik vom „Pechmariechen“ empfahl dessen Mutter, sich mit „dem Kraut, dem sauern“ einen Liebhaber zu angeln. Das war jedoch nur von minderem Erfolg beschieden - Pech eben. Dabei hauck & bauer
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