ITALIEN 5 WENN. . . •••der Lenz vollrohrig wettert und es Rabattgutscheine regnet, strömen die Menschen ins Gartencenter, als hätten Zardoz und die Morlocks im Chore gerufen. Und wo alles strömt, wer wäre ich, ungeströmt zu bleiben? Also raus nach Meerbusch, ins Goldene Dreieck zwischen Büderich, Ilverich und Strümp, gleich nach Geschäftsöffnung aufgeschlagen und den Wagen vollgeladen mit Gewächsen mit Namen, die ich zwischen Kasse und Kofferraum schon wieder vergessen habe - außer Phlox, Phlox geht immer, denn „Ein Leben ohne Phlox ist ein Irrtum“, so hat meine Mutter stets den Steingartennazi Karl Förster zitiert. Der Wochenendkauf sei den primelpflanzenden Werktätigen vorbehalten, ich teile mir die grünen Fluchten nur mit ein paar Millionärsgattinnen auf der Suche nach koiresistenten Teichpflanzen und Geburtstagsorchideen. So ein Garten ist ein gieriges, hungriges Loch, Jahr für Jahr schaufele ich rein, und was nicht Raub der Wühlmäuse und des Hundeharns wird, gedeiht in arbiträrer Geworfenheit – mein Beet ist keine zungenschnalzende Mozartsymphonie, eher ein Cage-Fragment. Und neue Feinde dräuen am Horizont, die heißen Hitze und Dürre. Die gute Nachricht: Hortensien werden die ersten Opfer sein, und auch für Azaleen sehe ich schwarz, bzw. gelbbraun. Doch seit diesem Jahr beobachte ich eine neue Klasse von Gartenpflanzen: DIE TROCKENHEITSHELDEN! Bevor also dereinst alles zu Tumbleweed wird, beginnt das Interregnum der Genügsamkeitsblüher. Und ich blühe mitten darunter. Martin Knepper GETRÄUMT... •••ich hätte die Rollmatten für Sushi erfunden. Dann kam meine Oma in die Küche und nannte sie Unterdeckchen: „Das sind aber schöne Unterdeckchen.“ Trug aber selbst einen Kimono. Uwe Becker til mette
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