OnlineItalien 10.2023

6 ITALIEN Hunds t age Die schöne Nachbarin ist schon seit einigen Tagen ganz aufgeregt: Sie bekommt einen Hund zur Wochenendaufsicht und -pflege. Sie möchte ungenannt bleiben, da sie offenbar befürchtet, dass sie ein anderer Vierbeiner darob möglicherweise in den Hintern beißen könnte. Hunde haben bekanntlich ja eine feine Nase; also Vorsicht. Dann sei es so. Aber wieso denn jetzt schon? Der Welthundetag ist doch erst am 10. Oktober! Wer diesen absurden Feiertag irgendwann mal erfunden hat, ist bis heute unklar. War es möglicherweise Lassie? Oder etwa Laika, der 1957 als erster russischer Astronaut nach wenigen Stunden in der Schwerelosigkeit verreckte? Am ehesten war es aber wohl Snoopy, dem wäre das zuzutrauen. Na egal. „Wenn er da ist, komme mal mit ihm bei dir vorbei“, meint die Nachbarin beglückt. Wie bitte? In die ITALIEN-Redaktionsräume kommen nur Tiere, die Mann sofort essen kann! So kommt es dann, dass es an besagtem Wochenende an der Tür klingelt und die Nachbarin etwas traurig meint: „Ich kann ja nicht rein. Aber ich wollte ihn dir wenigstens mal zeigen“. Und da sitzt ihr kurzbeiniger Wochenendgast schüchtern am Ende der Treppe und fragt sich, was nun wohl geschehen möge. Aber außer „Aha“ geschieht nichts und die beiden machen sich auf ihren weiteren Weg. Schätzungen zufolge sind deutschlandweit rund 10 Millionen Haushalte auf einen oder mehrere Hunde gekommen. Gelegentlich drängt sich dabei der Eindruck auf, dass etwa die Hälfte davon irgendwie in unmittelbarer Nachbarschaft der ITALIEN-Hauptstadtredaktion lebt. So gab es hier in der Nähe vor einiger Zeit beispielsweise einmal einen „Mops-Club“ für die Freund*innen dieser hässlichen Viecher. Als die Fellpakete nach dem Inkrafttreten des Rauchergesetzes des Tresens verwiesen wurden und der Ausschank in „Raucher-Club“ umbenannt wurde, war er dann auch wieder für den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem führenden Hundekuchen-Heftchen, wieder betretbar. Anders ein Erlebnis vor dem ansonsten recht gemütlichen Nebenancafé, als sich der Berichterstatter dort an einem sonnigen Nachmittag zu einem Bier niederlässt. Gegenüber ein Hundefreund beim Nachmittagsmahl. Mit der Ruhe und Gemütlichkeit ist es vorbei, als auf der anderen Straßenseite plötzlich ein blöder Kläffer in Wut gerät. Damit ist nun auch der bisher unter dem Tisch schlafende Köter nicht mehr zu halten. „Ober zahlen!“ Auch im Glasbierfachgeschäft haben sich die Canidae unterdessen breitgemacht. So ist ein Besuch von Janine B. ohne ihren „Harpe“, einen kleinen, übergewichtigen Kurzbeiner, kaum mehr denkbar. Zum Glück liegt „Harpe“ in aller Regel faul herum und stört so eher weniger. Ganz anders seine Tochter „Lily“, die Sabine K. mit sich führt. Im Gegensatz zu ihrem Vater ist „Lily“ nicht nur äußerst wibbelig und nervig, sondern auch so hochbeinig wie ihre verstorbene Mutter. Wie “Harpe“ das damals geschafft hat, wird dem Korrespondenten immer ein Rätsel bleiben; vermutlich wohl nur mithilfe einer Küchenleiter. Sei´s drum! Wirklich heikel kann die Situation jedoch dann werden, wenn ein leinenloser Hundeführer einem schon von weitem zuruft: „Keine Angst. Der tut nix“! So oder ähnlich begrüßen einen auch krumme Hunde, wenn sie etwa auf offenem Straßenland Geld gewechselt haben wollen. Aua! Da wird einem doch einfach hundeelend. samy JETZT EIN TITANIC-RETTUNGS-ABO! Hier bestellen: verlag@titanic-magazin.de Mehr Infos unter: www.titanic-magazin.de MUTTER GEHT‘S SCHLECHT! LASS DEIN HERZ SPRECHEN!

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