OnlineItalien 09.2023

6 ITALIEN Warme Septemberabende unter unserem Heizstrahler. Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Berliner Löwenjagd Alarm! Alarm! Mitten in der Nacht werden die Einwohner*innen im brandenburgischen Kleinmachnow, am südlichen Stadtrand von Berlin, aus dem Schlaf gerissen: Der Löwe (panthera leo) ist los. Ein Autofahrer hat gegen Mitternacht gesehen, wie er gerade ein Wildschwein (sus crova) erlegt und verspeist hat. Praktischerweise hat er davon auch gleich ein HandyFoto gemacht. Die Polizei ist in heller Aufregung und davon soll die Bevölkerung natürlich auch was haben: „Bitte bleiben sie in ihren Häusern - Gehen sie nicht spazieren - Verstecken sie ihre Haustiere.“ Veterinäramt und Jagdpächter werden alarmiert und wie bei jeder ordentlichen Vermisstensuche wird ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera angefordert. Als es hell wird, kommen Drohnen hinzu. Die Großwildjagd beginnt. Zunächst werden vor Ort Spuren gesichert: Kein Blut – keine Knochen – keine Haare – keine Tatzenabdrücke - nix! Wo kommt das verdammte Viech nur her und wo ist es hin? Alle umliegenden Zoos, Tierparks und Zirkusse melden keine Ausgebüxten. Hatte der Fotograf etwa zuviel bayerisches Löwenbräu-Bier intus? Während die Dackel somit weiter auf den Teppich kacken dürfen, werden die Kitas geöffnet. Offenbar ist gerade keine Ziege bereit, sich anpflocken zu lassen, und irgendwie muss man so ein Raubtier ja aus seinem Versteck locken. Währenddessen fühlen Experten den Aufnahmen auf den Löwenzahn und machen sich an die Auswertung. Das Ergebnis: Nix Löwe, es handelt sich um ein Wildschwein. Doch wie leicht lassen sich rosa Panther und Schwarzwild schon rein farblich miteinander verwechseln. Ist uns doch allen irgendwann schon mal passiert. Unterdessen wird das wilde Tier nämlich schon in den Berliner Außenbezirken gesichtet oder sein Gebrüll vernommen. Die Jagd geht also weiter. Und dann die Schreckensmeldung: Jetzt ist der Löwe sogar schon ganz in der Nähe in einem Nachbarbezirk der ITALIEN-Redaktion aufgetaucht. Die Nachricht erreicht den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem Schweineblatt mit dem Löwenherz, auf dem Weg ins Glasbierfachgeschäft. Auweia! Nun gilt es gut nachzudenken und Zebrastreifen zu vermeiden. Dieses Farbmuster ist panthera leo schließlich wohl vertraut. Vermutlich lauert er da irgendwo auf Beute und dann helfen all die guten Presseratschläge, man solle sich in diesem Fall möglichst groß aufblasen, um dem König der Tiere seinerseits Angst zu machen, und ihm in die Augen sehen, wenig. Und wegrennen schon gar nicht, immerhin rennt das Tier bis zu 70km/h schnell. Dass in der Stadt doch eigentlich 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit gilt, stört es dabei dann wenig. Und auch der tolle Tipp, ihm Katzenfutter hinzuwerfen, ist nutzlos: Gerade jetzt keins dabei. Doch alles geht gut und gesund und ungefressen gelingt es im Glasbierfachgeschäft anzukommen. Natürlich ist auch dort die Raubtierjagd das vorherrschende Gesprächsthema. Mit dem Anstieg der Promille werden die Herkunftsthesen immer steiler und enden schließlich im Privatzoo eines arabischen Clanchefs in Brandenburg. Prompt meldet der sich am nächsten Tag öffentlich und bietet an, das wilde Tier eigenhändig einzufangen. Was für Verbindungen bestehen da bloß ins Glasbierfachgeschäft? Doch nach drei Tagen sagen alle Laborergebnisse, der wilde Löwe ist ´ne arme Sau! Oh je, einige Tage später gibt’s neuen Löwen-Alarm. Diesmal ruht das „mutmaßliche Wildtier“ auf einem Stromkasten. Die Polizei nimmt das schnarchende Plüschtier fest. michael r. ludwig

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