OnlineItalien 03.2024

ITALIEN 5 Vorhin beim… ...Orthopäden gewesen, Nachsorgetermin. Das zweite Mal in einer Woche, dass ich das Haus verlassen habe, das erste Mal war – auch zum Orthopäden. Und weil ich derzeit für die Draußenwelt fast unsichtbar bin, hat sich auch nicht das Problem gestellt, irgendeine Hose zerschneiden zu müssen, damit das rechte Bein über meinen unförmigen orthopädischen Stiefel passt: Zu Hause trage ich einen Morgenmantel, und draußen kommen die Kaftane aus Marokko endlich mal in praxi zur Geltung, sonst trage ich die nur sommers im Haus, auf der Straße fühle ich mich damit immer ein wenig wie bei einem Alltagstest für Transsexuelle. Bzw. nicht transsexuell, sondern transidentitär. Aber Siechtum und Tramal sind eine hilfreiche Leckmich-Mischung, also im Kaftan via Taxi zum Arzt (letzte Woche gab es sogar respects für meinen Dress von einem libanesischen Taxifahrer). Platz nehmen im vollen Wartezimmer, und so bekam ich eine Ahnung von den Nöten der Frauen: Zum Hinsetzen gilt es, das Gewand ein klein wenig zu raffen, um die Beinfreiheit zu vergrößern, doch nicht zu viel, auf dass Der SCHRITT, die beschlüpferte SCHAM nicht sichtbar werde. Wobei die Leute ja selbst schuld wären, wenn sie derer ansichtig würden, mir doch tramal. Und ich würde bei einem leicht übergewichtigen reiferen bärtigen Herrn ja auch unauffällig hinschauen. Ich mein, ich bin zwar nicht Sharon Stone, aber so völlig ohne Selbstbewusstsein kann man ja gleich zu Hause bleiben. Was ich jetzt auch wieder eine Woche tun werde, dann kommen die Fäden raus. Den cremefarbenen und den tuaregblauen Kaftan habe ich jetzt zum Arzt schon getragen. Für den letzten Besuch werde ich alle Register ziehen und den nachtschwarzen mit den silbergrauen Applikationen tragen. Und wer da nicht über die Lesezirkelmappe kiebitzt, hat eben Pech gehabt. Martin Knepper NOCH. . . •••einmal jung sein und die freudige Aufregung verspüren, jeden Moment abgeholt zu werden, um zu einer Party zu fahren, und plötzlich muss man nochmal groß. Benjamin Weissinger DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Mathematik ist auch nur Kaffeesatzleserei für Mensa-Freaks. ES GIBT... •••wenig Gegenstände, die ich so liebe wie Küchenrolle. Man kann mit Küchenrolle alles machen und dann einfach wegschmeißen, rollen, machen, weg, rollen, machen, weg. Die Küchenrolle ist für mich das Symbol eines Lebens ohne Sorgen. Benjamin Weissinger ari

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